Knuspriger Schweinebauch zuhause gelingt dir nie so wie beim Asiaten?
Mir ging’s genauso – bis ich DIE Methode gefunden habe: einfach, schnell (unter 3 Stunden) und immer mit krosser Kruste.

So wird Schweinehaut richtig knusprig
Diese goldene, knusprige Schweinehaut, die du aus Restaurants kennst? Hat nichts mit Glück oder Spezial-Geräten zu tun.
Es geht nur darum zu verstehen, wie Haut auf Hitze, Feuchtigkeit und Fett reagiert. Wenn du das Prinzip draufhast, bekommst du Schweinebauch auch daheim super kross hin.

Der richtige Schnitt
Nimm ein Stück Schweinebauch mit flacher, gleichmäßiger Haut (ca. 2–3 mm dick). Darunter sollte eine schöne Fettschicht sitzen – die sorgt dafür, dass die Haut aufbläst und knistert.
Gleichmäßige Dicke heißt: keine gummiartigen Stellen, keine verbrannten Ecken – sondern goldene Perfektion.
Haut trocknen – Feuchtigkeit ist der Feind
Die Haut enthält von Natur aus viel Wasser. Und Feuchtigkeit = labbrig, nicht knusprig. Je trockener die Haut, desto besser blubbert und pufft sie im Ofen. So geht’s:
Kurz blanchieren: Das macht die Haut weicher und öffnet die Poren, damit Dampf später leichter entweichen kann.
Essig oder Backpulver: Bricht Kollagen auf, entzieht Wasser, und Backpulver sorgt sogar für bessere Bräunung.
Einritzen oder Löcher stechen: Winzige Kanäle, durch die der Wasserdampf abhauen kann – das gibt die Blasen.
Salz: Zieht Feuchtigkeit raus. Ob als dicke Kruste oder leicht drübergestreut – beides funktioniert.
Physisch trocknen: Abtupfen, über Nacht im Kühlschrank liegen lassen, kurz im Ofen antrocknen oder tatsächlich mit Fön/Ventilator arbeiten – egal wie, Hauptsache: trocken, trocken, trocken.
Clever rösten – zwei Temperaturstufen
Nur trocknen reicht nicht, die Hitzeführung ist genauso wichtig:
- Phase 1 – Niedrige Hitze (~160°C): Das Fett unter der Haut schmilzt langsam, das Fleisch gart sanft durch und baut Druck für die Blasen auf – ohne dass die Haut zu schnell schwarz wird.
- Phase 2 – Volle Hitze (>200°C): Jetzt geht’s ans Knuspern. Die Restfeuchtigkeit verdampft, die Haut bläht sich auf und durch die Maillard-Reaktion bekommt sie ihre goldene Farbe und den typischen Umami-Kick.
👉 Kurz gesagt: Richtiges Stück + trockene Haut + offene Poren + Fett, das ausläuft + starke Hitze = krachend-knusprige Schweinehaut.
So ist mein Rezept entstanden
Viele Rezepte für knusprigen Schweinebauch arbeiten mit allerlei Tricks, um die Haut auszutrocknen. Klar – je mehr man ausprobiert, desto eher klappt’s.
Aber oft heißt das auch: endlose Wartezeiten oder überflüssige Arbeitsschritte, zum Beispiel eine dicke Salzkruste, die man später sowieso wieder wegschmeißt.
Ich wollte es unkomplizierter – knusprige Kruste in weniger als 3 Stunden, ohne Firlefanz.
Mein Weg: Erst kurz blanchieren. Dadurch wird die Haut weich, die Poren öffnen sich, und der typische Schweinegeruch verschwindet.
Danach tauche ich nur die Hautseite in etwas Essig, tupfe sie trocken, ritze sie bei Bedarf leicht ein und reibe sie mit Salz und Backpulver ein.
Kurz einwirken lassen, nochmal trocken tupfen – und schon ist die Haut bereit für den Ofen. Dort bläht sie sich herrlich auf, ganz ohne Spezialwerkzeug oder Gedöns.
Zutaten
- Ein schönes Stück Schweinebauch mit gleichmäßiger Dicke
- Salz
- Etwas Backpulver (optional)
- Essig
- Öl
Für die Marinade:
Ich halte die Marinade bewusst simpel. In Vietnam wird Thịt Heo Quay meist mit dem gewürzt, was man eben gerade zu Hause hat.
Ganz anders als bei Siu Yuk, der kantonesischen Variante – dort kommen spezielle Zutaten wie fermentierter Tofu ins Spiel, die dem Ganzen einen ganz eigenen Geschmack geben.
- Salz
- Hoisin-Sauce
- Fünf-Gewürze-Pulver
- Knoblauchpulver
Zubereitung
Schritt 1: Fleisch blanchieren
- Den Schweinebauch mit der Haut nach unten ins kochende Wasser legen und ca. 1 Minute blanchieren. Das macht die Haut weicher und nimmt den typischen Schweinegeruch.
- Danach rausnehmen, trocken tupfen und ein paar flache Schnitte in den mageren Teil setzen – so lässt er sich nach dem Braten leichter schneiden.
Schritt 2: Für den Ofen vorbereiten
- Den Bauch mit der Hautseite nach unten in eine flache Schale legen und so viel Essig dazugeben, dass die Haut bedeckt ist. 30 Minuten ziehen lassen.


Schritt 3: Fleischseite marinieren
- Die Marinade zusammenrühren und nur auf die Fleischseite reiben.
- Den Bauch auf ein Stück Alufolie legen, die Folie rund um den Fleischteil einschlagen – die Haut bleibt frei. Wenn der Schweinebauch ungleich dick ist, einfach eine Zwiebelscheibe oder gefaltete Folie darunter legen, damit er gerade liegt.
Schritt 4: Haut trocknen und vorbereiten
- Die Haut gründlich trocken tupfen. Mit einem Messer vorsichtig ein leichtes Kreuzmuster einritzen (nicht zu tief). Dann mit einer Mischung aus Salz und Backpulver (oder nur Salz) einreiben.
- 10 Minuten ruhen lassen, damit das Salz Feuchtigkeit zieht, anschließend nochmal gründlich trocken tupfen. Das ist der Schlüssel für diese herrlich blasige, krosse Kruste.


Schritt 5: Sanft garen
- Ofen auf 160 °C vorheizen. Den Schweinebauch auf die mittlere Schiene legen und etwa 45 Minuten braten.
Schritt 6: Für die Kruste sorgen
- Jetzt kommt der spannende Teil: Schweinebauch rausnehmen, die Haut dünn mit Öl bestreichen und ganz nach oben in den Ofen schieben.
- Auf 200–220 °C hochdrehen (Umluft) und 15–20 Minuten grillen, bis die Haut schön aufgeht und goldbraun knuspert.
Wichtig: immer ein Auge draufhaben! Falls manche Stellen zu dunkel werden, einfach mit etwas Folie abdecken und den Rest weiterknuspern lassen.
Schritt 7: Ruhen lassen und genießen
- Vor dem Anschneiden den Bauch unbedingt 15 Minuten ruhen lassen – so bleibt er saftig. Danach in Stücke schneiden und diese goldene Knusperpracht genießen!

Aufbewahren
- Im Kühlschrank: Locker in Alufolie einschlagen oder in einer luftdichten Box lagern. Hält 3–4 Tage. Wichtig: Wenn die Kruste noch knusprig ist, nicht komplett abdichten – sonst wird sie weich.
- Im Gefrierfach: In Portionen in luftdichten Behältern oder Beuteln (Luft rausdrücken) einfrieren. Hält bis zu 1 Monat.
Aufwärmen
- Im Ofen: Bei 160–170 °C für 10–15 Minuten erhitzen. Danach 1–3 Minuten grillen, damit die Haut wieder richtig knackt.
- Im Airfryer: 180 °C für 5–7 Minuten, Hautseite nach oben. Perfekt für kleinere Stücke und bringt die Knusprigkeit im Nu zurück.
Servieren
Vietnamesisch
Kantonesisch / Chinesisch
Beilagen & Dips
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Knuspriger Vietnamesischer Schweinebauch (Thịt Heo Quay)
Zutaten
- 1 kg Schweinebauch (gleichmäßige Fettschicht, glatte Haut)
Für die Haut
- Weißer Essig (genug, um die Haut einzupinseln oder einzulegen)
- 1 TL feines Salz
- ¼ TL Backpulver (optional)
- Etwas Speiseöl
Für die Marinade (nur Fleischseite)
- 1½ TL Salz (nach Geschmack anpassen)
- 2 TL Hoisin-Sauce (nach Geschmack anpassen)
- 1 TL Fünf-Gewürze-Pulver
- 1 TL Knoblauchpulver
Anleitungen
- Schweinebauch mit der Haut nach unten in kochendes Wasser legen. 1 Minute blanchieren, damit die Haut weicher wird und der typische Geruch verschwindet. Herausnehmen und trocken tupfen. Auf der Fleischseite ein paar flache Schnitte setzen (nicht durch die Haut) – das erleichtert später das Schneiden.
- Schweinebauch mit der Haut nach unten in eine flache Schale legen. So viel weißen Essig zugeben, dass die Haut bedeckt ist. 30 Minuten einweichen lassen.
- Nur die Fleischseite mit der Marinade einreiben. Schweinebauch auf Alufolie legen, die Folie um den Fleischteil wickeln – die Haut bleibt frei. Wenn der Bauch ungleich dick ist, mit Zwiebelscheiben oder gefalteter Folie ausgleichen.
- Haut gründlich trocken tupfen. Mit einem Messer leicht kreuzweise einritzen (nicht zu tief). Mit der Salzmischung einreiben, 10 Minuten ziehen lassen, dann erneut trocken tupfen.
- Ofen auf 160 °C vorheizen. Schweinebauch auf der mittleren Schiene 45 Minuten braten.
- Haut dünn mit Öl bepinseln. Schweinebauch auf die oberste Schiene schieben und bei 200–220 °C Umluft 15–20 Minuten grillen, bis die Haut Blasen wirft und goldbraun wird.💡 Tipp: Falls einzelne Stellen zu schnell bräunen, einfach mit Folie abdecken.
- Schweinebauch 15 Minuten ruhen lassen. In mundgerechte Stücke schneiden und den herrlichen Knusper genießen!
„Schweinebauch mit der Haut nach oben in kochendes Wasser legen. 1 Minute blanchieren“
Also wirklich mit der Haut nach oben? Im Bild bei Schritt 1 sieht das eher nach unten?
Nein, du hast recht – die Hautseite kommt nach unten ins kochende Wasser. Danke fürs Erinnern! Ich werde das Rezept entsprechend korrigieren.