Dieses Rezept für rotes Thai-Curry mit Hähnchen habe ich damals kennengelernt, als ich neben dem Studium in einem asiatischen Restaurant in Deutschland gejobbt habe.
Es ist vielleicht nicht hundertprozentig authentisch (sorry an alle Thai-Food-Puristen), aber genau diese Version lieben viele hier – so wird rotes Curry heutzutage oft in asiatischen Lokalen in Deutschland serviert.
Die Schärfe ist eher mild und an den deutschen Geschmack angepasst. Auch ein paar klassische Zutaten wurden durch einfachere Alternativen ersetzt, damit man das Curry ganz entspannt zu Hause nachkochen kann.

Was steckt eigentlich hinter Thai-Curry?
„Curry“ – dieses Wort klingt inzwischen fast überall auf der Welt vertraut, aber ursprünglich stammt es aus dem Tamilischen: Kari bedeutet einfach „Soße“.
In Südasien versteht man darunter meist ein würziges Gericht mit viel Sauce, oft auf der Basis von Gewürzen, Tomaten oder Kokosmilch. Mittlerweile ist Curry aber ein Sammelbegriff für ganz unterschiedliche Gerichte mit würziger Soße – von Indien bis nach Karibik, von Vietnam bis nach Großbritannien.

Als die Currykultur nach Südostasien kam, haben Länder wie Thailand, Vietnam, Malaysia und Indonesien sie mit offenen Armen empfangen – und ganz neu gedacht. Zwar kamen die Gewürze durch tamilische Händler ins Land, aber die Einheimischen haben ihre eigenen Aromen, Kräuter und Kochstile eingebracht.
Daraus entstanden spannende neue Kreationen wie das vietnamesische Cà Ri Gà oder die malaysische Laksa – jedes Land hat seinen ganz eigenen Dreh gefunden.
In Thailand geht’s bei Curry vor allem um Frische. Statt trockener Gewürze wie in Indien werden hier frische Zutaten zu Currypasten verarbeitet – mit Chili, Knoblauch, Galgant, Kaffirlimette, Zitronengras und mehr. Die samtige Kokosmilch sorgt für eine angenehme Cremigkeit und mildert die Schärfe ab, sodass thailändisches Curry oft gleichzeitig mild, aromatisch und intensiv schmeckt.
Und langweilig wird’s nie! Ob das klassische rote Curry, das feurige grüne, das sonnig-gelbe oder das leicht süßlich-nussige Massaman – in der Thai-Küche gibt’s für jeden Geschmack das passende Curry.
Fun Fact am Rande:
Wusstest du, dass viele Thai-Currys oder japanisches Sushi, das du in Asia-Imbissen in Deutschland bekommst, oft gar nicht von thailändischen oder japanischen Köchen zubereitet wird? In ganz vielen Fällen stehen Vietnames:innen hinterm Herd!
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(trockenes rotes Curry mit Hähnchen)

(Thai Grillhähnchen)

(Thai BBQ Dip Sauce)
Zutaten

- Rote Thai-Curry-Paste: Für mehr Aroma unbedingt zu einer thailändischen Paste aus dem Asia-Shop greifen. Die im Supermarkt um die Ecke schmecken meist ziemlich flach und langweilig.
- Kokosmilch: Die klassische Basis für Thai-Curry – cremig, mild und aromatisch.
- Schlagsahne: Ja, du hast richtig gelesen. Viele Asia-Imbisse in Deutschland verwenden Sahne statt (oder zusätzlich zu) Kokosmilch – vor allem, weil der Kokosgeschmack damit milder und runder wird. Nicht ganz traditionell, aber super für den deutschen Gaumen.
- Hähnchenschenkel, ohne Haut und Knochen: Schön zart und saftig – mein Favorit fürs Curry. Du kannst auch Hähnchenbrust nehmen, dann aber etwas kürzer garen.
- Aromatische Basics: Zitronengras, Galgant und Kaffirlimettenblätter – die geben dem Curry seinen typischen Thai-Charakter. Gibt’s tiefgefroren in fast jedem Asia-Shop.
- Gemüse nach Lust und Laune: Ich liebe Süßkartoffeln, Kürbis oder Butternusskürbis darin, aber auch Paprika, Zucchini oder Pilze passen super.
- Fischsauce & Zucker: Zum Abschmecken – ganz nach deinem Geschmack.
Hilfreiche Tipps
- Greif am besten zur thailändischen Currypaste aus dem Asia-Markt – die ist um Längen aromatischer als die Standard-Pasten aus dem deutschen Supermarkt.
- Starte erst mal mit der Hälfte der Paste und taste dich langsam an deine perfekte Schärfe ran – du kannst später immer noch nachlegen.
- Wenn du’s lieber mild magst, aber trotzdem dieses schöne, kräftige Rot willst: Gib einfach etwas pürierte rote Paprika dazu! Ein kleiner Trick, den ich aus einem asiatischen Restaurant mitgenommen habe.
- Für die Einlage nehme ich gern Süßkartoffeln oder Kürbis – nicht ganz traditionell, ich weiß, aber sie bringen eine schöne Süße und eine angenehme Cremigkeit ins Curry.
Mehr leckere asiatische Hähnchenrezepte zum Selbermachen

(Japanisches frittiertes Hähnchen)
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Thai rotes Curry mit Hähnchen (Red Curry Chicken)
Zutaten
ROTE CURRYSAUCE
- 4 EL Thai Curry Paste (selbst gemacht oder aus der Dose)(nach Geschmack)
- 3 Scheiben Galgant
- 3 Kaffirblätter (zerknüllt)
- 2 Stängel Zitronengras (oder gefrorenes gehacktes Zitronengras, weniger bevorzugt) (leicht zerstoßen)
THAI ROTES CURRY MIT HÄHNCHEN
- 450 g entbeinte Hähnchenschenkel/-brüste (in mundgerechte Stücke geschnitten)
- 250 ml Kokosmilch (Vollfett)
- 150 ml Schlagsahne (für Imbiss-Stil oder du kannst alle Kokosmilch verwenden)
- 150 g Paprika / Champignons / Zucchini / grüne Bohnen (in mundgerechte Stücke geschnitten)
- 150 g Süßkartoffel / Kürbis / Butternusskürbis (in mundgerechte Stücke geschnitten)
- 2 EL Zucker (nach Geschmack)
- 1 EL Fischsauce
- 2 EL Speiseöl
- 1 Handvoll Thai Basilikum (optional)
Anleitungen
- Erhitze das Speiseöl in einem Topf und brate das Zitronengras, den Galgant und die Kaffirlimettenblätter mit der roten Currypaste unter Rühren an, bis sie duften. Rühre Kokosmilch und Sahne ein.
- Gib das Hähnchen und das feste Gemüse (wie Süßkartoffel, Kürbis…) hinzu. Gieße Wasser dazu, decke den Topf ab und lass alles bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten köcheln.
- Füge zarteres Gemüse wie Champignons und Paprika hinzu und koche alles weitere 3 Minuten.
- Rühre das Thai-Basilikum unter. Schmecke ab und würze bei Bedarf mit Fischsauce und Zucker nach.
- Genieße das rote Hähnchencurry mit gedämpftem Jasminreis oder probiere es mit Eiernudeln oder Instant-Ramen.