Wenn du mal in Hanoi bist, wirst du an den Phở-Ständen fast immer ein Glas mit eingelegtem Knoblauch entdecken – besonders bei Rindfleisch-Phở. Und das ist kein Zufall: Der säuerlich-würzige Knoblauch bringt genau die Frische, die die kräftige Brühe braucht.
Dieses Würzwunder heißt auf Vietnamesisch Giấm Tỏi (oder Tỏi Ngâm Giấm) – und obwohl es kompliziert klingt, ist es total einfach selbst zu machen. Nur ein paar Zutaten, ein paar Minuten – und du hast ein echtes Aromawunder auf Lager.

Eingelegter Knoblauch – Das Must-Have-Topping für nördliche Phở
Hanoier Streetfood? Einfach next-level.
Ob Bún Chả mit rauchigem Grillfleisch, seidige Bánh Cuốn oder ein cremiger Egg Coffee – Hanoi ist ein Paradies für Foodies.

Und dann gibt’s da noch Phở – aber Achtung: Die Phở im Norden ist eine ganz eigene Liga.
Kein Hoisin. Keine Kräuterberge. Keine Sojasprossen. Nur eine klare, duftende Brühe, die ganz für sich spricht – und verfeinert wird mit einem Spritzer Limettensaft, etwas Fischsauce, einem Klecks hausgemachter Chilisauce … und – ganz wichtig – einem Löffel eingelegtem Knoblauch.
Giấm Tỏi heißt das – wortwörtlich: „Knoblauch in Essig“. Klingt simpel? Ist es auch. Aber es hat’s in sich.
Ich hab’s anfangs unterschätzt – bis ich es selbst gemacht habe. Seitdem bin ich süchtig.
Ich pack’s nicht nur in Phở. Es macht jede Brühe lebendiger, jede Nudelsuppe spannender – ein echter Gamechanger.
So wie mein vietnamesisches Zitronengras-Chiliöl, wenn ich’s mal richtig krachen lassen will. Wenn du also Phở kochst – vor allem die Variante aus dem Norden – dann vergiss Giấm Tỏi nicht. Es ist der stille Star, der alles abrundet. 💥

Zutaten

- Knoblauch – Ich verwende kleinen Softneck-Knoblauch von der Insel Lý Sơn (dem Knoblauch- und Zwiebelmekka Vietnams!). Aber ehrlich gesagt: Jeder Knoblauch aus deiner Küche funktioniert. Vermeide nur jungen oder frisch geernteten Knoblauch – warum, das erkläre ich dir gleich.
- Rote Chilischoten (optional) – Ich nehme gerne Thai-Chilis für ordentlich Feuer. Wenn du es milder magst, sind Ziegenhorn-Chilis oder sogar Jalapeños eine gute Wahl.
- Reisessig
- Salz und Zucker
Zubereitung
- Sterilisiere das Glas und den Deckel (achte darauf, dass Metalldeckel durch den Essig rosten können).
- Schneide den Knoblauch in dünne Scheiben oder kleine Würfel. Wenn dein Knoblauch kleine Zehen hat, wie meiner, kannst du diesen Schritt auslassen.
- Schneide die Chilischote in dünne Scheiben.
- Bringe einen Topf mit Wasser zum Kochen und blanchiere den Knoblauch und die Chili 30 Sekunden lang.
- Lege Knoblauch und Chili im Glas in einer Salzlake aus Reisessig, Zucker und Salz ein.
- Bewahre es vor der Verwendung über Nacht im Kühlschrank auf.




Fehlerbehebungstipps
Warum wird mein Knoblauch grün oder blau?
Keine Sorge – das ist völlig normal!
Die grünliche oder bläuliche Färbung entsteht durch eine natürliche Reaktion zwischen dem Schwefel im Knoblauch und der Säure im Essig. Besonders junger oder frisch geernteter Knoblauch verfärbt sich leichter, weil er mehr Schwefel enthält.
Wenn du möchtest, dass dein eingelegter Knoblauch schön weiß bleibt, kannst du Folgendes tun:
- Reiferen, gut abgelagerten Knoblauch verwenden
- Die Zehen vor dem Einlegen kurz blanchieren
- Oder den Knoblauch über Nacht in Wasser einweichen, um Schwefelverbindungen zu lösen
Und falls er sich doch verfärbt – kein Problem! Der Knoblauch ist weiterhin bedenkenlos essbar. Fun Fact: In Nordchina ist genau das sogar erwünscht! Der berühmte Laba-Knoblauch leuchtet jadegrün – ein Zeichen für Frische und Qualität.
Was du zu Giấm Tỏi servieren kannst
Diese eingelegten Knoblauchscheibchen sind das gewisse Etwas, das vielen vietnamesischen Gerichten den letzten Schliff verleiht! Ich liebe sie besonders zu Bún Bò Nam Bộ oder Bún Thịt Nướng – sie bringen genau die richtige Schärfe und Säure mit, um die Aromen auszugleichen.
Du kannst sie auch super zum Abschmecken von Nước Chấm verwenden, der klassischen vietnamesischen Fischsauce. Ein kleines Glas Giấm Tỏi im Kühlschrank – und du bist immer bereit, deinen vietnamesischen Lieblingsgerichten noch mehr Pfiff zu geben!

Andere vietnamesische Pickles
In vietnamesischen Mahlzeiten ist es ganz normal, Pickles oder jede Menge frische Kräuter (Rau Thơm) als Beilage zu servieren. Warum? Weil sie wunderbar helfen, reichhaltige Gerichte auszugleichen, kräftige Aromen abzurunden und alles leicht und appetitlich wirken zu lassen – selbst wenn das Hauptgericht eher deftig oder fettig ist.
Neben eingelegtem Knoblauch (Giấm Tỏi) findest du oft auch:
- Đồ Chua (eingelegte Karotten & Rettich) – ein Muss zu Bánh Mì, Bánh Xèo oder Cơm Tấm
- Dưa Chua (eingelegter Senfkohl) – passt super zu geschmortem Schweinefleisch oder karamellisiertem Fisch
- Dưa Bắp Cải Muối (eingelegter Kohl) – ein knuspriger Alltagsbegleiter zu vielen Gerichten
Diese Pickles bringen nicht nur Frische auf den Teller, sondern auch ein Stück Vietnam ins Haus!
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Vietnamesischer eingelegter Knoblauch (Giấm Tỏi)
Zutaten
- 50 g geschälten Knoblauch
- 3 Thai-Chilis (optional) (nach Geschmack)
- 120 ml Reisessig
- ¼ TL Salz
- ½ TL Zucker
Anleitungen
- Sterilisiere das Glas und den Deckel, wobei du beachten solltest, dass Metalldeckel durch den Essig rosten können.
- Schneide oder würfle den Knoblauch in kleine Stücke. Wenn die Knoblauchzehen klein sind (wie bei mir), kannst du diesen Schritt auslassen.
- Schneide die Chilischoten in dünne Scheiben.
- Koche Wasser und blanchiere den Knoblauch und die Chilis 30 Sekunden lang.
- Fülle den Knoblauch und die Chilis in ein Glas und bedecke sie mit einer Salzlake aus Reisessig, Zucker und Salz.
- Stelle das Glas vor der Verwendung über Nacht in den Kühlschrank.
von der flüssigkeitsmenge sieht das ein bisschen wenig aus. kann man das einfach mit wasser auffüllen?
Ja, du kannst die Wassermenge erhöhen – achte nur darauf, Salz und Zucker im gleichen Verhältnis anzupassen.