Tripadvisor hat’s bestätigt: Hanoi ist 2024 offiziell die beste Food-Destination der Welt!
Wenn du bald nach Hanoi (oder irgendwo in Vietnam) reist, lass dich nicht stressen – ich hab dir eine Liste mit Gerichten zusammengestellt, die die Einheimischen wirklich feiern. Einfach, ehrlich und super lecker. Dein kleiner Spickzettel, um dich genüsslich durch die Stadt zu futtern.

Warum Hanoi-Küche dein Herz erobern wird
In Vietnam sagt man gern: „Ăn Bắc, mặc Nam“ – übersetzt: „Iss wie im Norden, kleide dich wie im Süden.“ Dahinter steckt die Idee, dass der Norden mit seiner Küche Maßstäbe setzt, während der Süden für Eleganz und Stil steht.
Hanoi, die über tausend Jahre alte Hauptstadt, verkörpert diese Tradition perfekt. Das Essen hier ist fein abgestimmt: nie zu salzig, nie zu süß, nie zu sauer oder zu scharf – immer in Balance. Es ist diese subtile Raffinesse, die Besucher sofort begeistert und die Einheimischen stolz macht.

Und obwohl ich selbst aus Zentralvietnam (Nha Trang) stamme und viele Jahre in Saigon gelebt habe, hat mich Hanois Küche in ihren Bann gezogen.
Die Stadt ist ein wahres Food-Abenteuer: kleine versteckte Cafés, dampfende Garküchen an jeder Ecke, Gerichte, die Geschichten erzählen. Manchmal weiß selbst ein Local nicht, wo er anfangen soll – so groß ist die Auswahl.
Damit du dich nicht verirrst, habe ich dir einen Guide zusammengestellt: mit den wichtigsten Gerichten, ein paar echten Geheimtipps und allem, was du brauchst, um Hanoi mit dem Gaumen wie ein Einheimischer zu entdecken.

1. Phở
Wenn du nur ein einziges Gericht in Hanoi probierst, lass es Phở sein. Denn hier, in der Hauptstadt, hat die Legende ihren Ursprung – und keine Reise ist komplett ohne diese dampfende Schale voller Seele.

Was auf den ersten Blick schlicht wirkt, ist pure Raffinesse: feine Reisnudeln in einer klaren, aromatischen Brühe, die stundenlang gekocht wird, dazu zartes Rind oder Huhn. Die Hanoier Phở ist dezent und ausgewogen, ganz anders als die süßeren, kräuterreichen Versionen aus Saigon oder dem Ausland.
Anstelle von Hoisin, Sprossen und jeder Menge Kräutern bekommst du hier eher eingelegten Knoblauch und eine hausgemachte fermentierte Chilisauce – klein, fein und absolut authentisch.

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Wo essen:
Phở Bò (Rindfleisch Phở): Phở Bát Đàn, Phở bò Khôi Hói, Phở Vui
Phở Gà (Hühnchen Phở): Phở Gà Nguyệt, Phở Hàng Điếu, Phở Gà Huyền Hương
Aber Hanoi bleibt nicht bei der klassischen Schüssel stehen. Die Stadt überrascht mit spannenden Phở-Varianten wie:
Phở Bò Sốt Vang: In dieser Variante werden Pho-Reisnudeln mit einem vietnamesischen Rotwein-Rindfleisch-Eintopf kombiniert, was zu einer verführerischen Geschmackskombination führt.
Wo essen: Phở bò Khôi Hói, Phở bò Lý Béo
Phở Trộn: Diese schmackhafte Variation von Pho präsentiert sich als Nudelsalat, in dem frische Kräuter, Gemüse, Proteine wie Rind- oder Hühnerfleisch und einein Dressing aus Fischsauce harmonisch zusammenkommen.
Wo essen: Phở Hạnh, Phở Gà Nguyệt
Phở Chiên Phồng:Knusprig frittierte Pho-Nudeln werden mit saftigem gebratenem Rindfleisch kombiniert. Dieses Gericht erinnert an das italienische Gnocco fritto, ist jedoch mit typisch vietnamesischen Aromen versehen.
Wo essen: Phở Cuốn Chinh Thắng, Phở Cuốn 31
Phở Cuốn: Statt Reispapier kommen hier weiche Phở-Nudelblätter zum Einsatz – fast wie bei Sommerrollen, nur eben auf Hanoier Art. Frisch, leicht und unglaublich lecker.
Wo essen: Phở Cuốn Chinh Thắng, Phở Cuốn 31
Phở Áp Chảo(oder Phở Xào Giòn): Diese Spezialität präsentiert eine Platte mit knusprig gebratenen Pho-Nudeln, garniert mit köstlich gebratenem Rindfleisch und Gemüse.
Wo essen: Phở xào Thái Béo, Phở xào Phú Mỹ
2. Bún Chả Hà Nội
Bún Chả mag durch das legendäre Essen von Präsident Obama und Anthony Bourdain weltweite Aufmerksamkeit bekommen haben – doch für die Hanoier war es schon lange vorher ein echtes Alltags-Soulfood.
Das Highlight ist das gegrillte Schweinefleisch, über Holzkohle zubereitet – mal als saftige Bällchen, mal als dünne Scheiben. Dazu gibt’s weiche Reisnudeln, frische Kräuter und eine Schale nördliche süß-saure Fischsauce.
Leicht und aromatisch, gleichzeitig herzhaft und erfrischend – diese Balance ist typisch Hanoi.

Reist man in den Süden, begegnet man Bún Chảs Schwester: Bún Thịt Nướng. Gleiche Idee, aber mit südlichem Twist – mehr Kräuter, kräftigere Sauce, ein Hauch rustikaler.
Wo essen:
3. Chả Cá Lã Vọng
Wenn es ein Gericht gibt, das man sofort mit Hanoi verbindet, dann ist es Chả Cá Lã Vọng. Stell dir zarte Süßwasserfischfilets vor, mariniert mit Garnelenpaste, Galgant und Kurkuma, die in der Pfanne zusammen mit einer ordentlichen Portion Frühlingszwiebeln und Dill brutzeln. Der Duft allein macht schon hungrig.
Und damit hört es nicht auf: Serviert wird der Fisch mit Reisnudeln, frischen Kräutern, gerösteten Erdnüssen und – für Mutige – der kräftig-würzigen Mắm Tôm (fermentierte Garnelenpaste). Wer es milder mag, greift zur Nước Chấm, der klassischen vietnamesischen Fischsauce.

Wo essen:
4. Nem Rán Hà Nội
Wenn du durch die Straßen Hanois schlenderst, wirst du garantiert bei Nem Rán hängen bleiben – die klassischen, knusprig-goldenen Frühlingsrollen der Hauptstadt.
Außen herrlich kross, innen voller Geschmack: eine Mischung aus Schweinehack, Garnelen, aromatischen Kräutern und einer feinen Würze.
Am besten genießt man sie ganz traditionell: in frische Salatblätter gewickelt, kurz in eine Schale würzig-säuerlicher Fischsauce getaucht – simpel, köstlich und absolut süchtig machend.

Eine besondere Variante ist Nem Cua Bể, die quadratische Krabbenrolle aus Hải Phòng, die mit ihrem feinen Meeresaroma noch einmal einen eigenen Akzent setzt.
Und weiter südlich triffst du auf den „Cousin“ von Nem Rán: Chả Giò. Ganz ähnlich, doch mit der unverwechselbaren, herzhaften Note des Südens.
Wo essen:
5. Bánh Cuốn
Denk an Bánh Cuốn wie an Vietnams Antwort auf Dim Sum – weich, zart und perfekt für ein leichtes Frühstück. Wenn du schon mal Cheong Fun aus der kantonesischen Küche probiert hast, wirst du die Ähnlichkeit sofort erkennen. Aber Bánh Cuốn bringt seinen ganz eigenen Hanoi-Charme mit.
Die seidigen Reismehlblätter werden dünn gedämpft, mit Schweinehack, Mu-Err-Pilzen und manchmal sogar einem weichen Ei gefüllt. Danach werden die Röllchen wie hauchzarte Crêpes zusammengerollt und mit knusprigen Schalotten getoppt.

Auf dem Teller gibt’s dazu frische Kräuter, Chả Lụa (vietnamesische Schweinswurst), Chả Quế (mit Zimt verfeinerte Wurst), Gurke, Sojasprossen und natürlich ein Schälchen Fischsauce zum Dippen. Jeder Bissen ist leicht, aromatisch – und macht sofort Lust auf den nächsten.
Wo essen:
6. Bún Riêu
Wenn du Lust auf etwas herzhaft-Säuerliches, wohlig Wärmendes und doch ganz Besonderes hast, dann ist Bún Riêu genau dein Gericht.
Diese Krabben-Nudelsuppe kommt mit einer leuchtend roten Tomatenbrühe, weichen Reisnudeln und allerlei köstlichen Toppings: knusprig gebratener Tofu, fein gehackte Reisfeldkrabben, Schweinefleisch – und manchmal sogar Süßwasserschnecken.
Der Geschmack ist ein perfektes Spiel zwischen süß, sauer und umami – leicht und erfrischend, besonders an heißen Tagen. Was die Variante aus Hanoi so besonders macht? Die Verwendung frischer Reisfeldkrabben, ganz traditionell zubereitet – ein echtes Stück Hauptstadt-Geschmack in der Schüssel.

Wo essen:
7. Bún Bò Nam Bộ
Eines meiner liebsten leichten und frischen vietnamesischen Gerichte ist Bún Bò Nam Bộ.
Stell dir zart gebratenes Rindfleisch vor, dazu feine Reisnudeln, knackige Sojasprossen und jede Menge duftende Kräuter – alles vermischt mit einer süß-säuerlichen Fischsauce, die das Ganze perfekt abrundet.

Vietnam hat eine große Liebe für Reisnudelsalate – und das aus gutem Grund: Sie sind simpel, erfrischend und voller Geschmack.
Andere Varianten, die du unbedingt probieren solltest, sind Bún Thịt Nướng (gegrilltes Schweinefleisch), Bún Chả Giò (knusprige Frühlingsrollen), Bún Gà Nướng (gegrilltes Huhn) oder auch Bún Cá Hồi (gebratener Lachs).
Wo essen:
8. Xôi Xéo
Stell dir vor, du spazierst morgens durch Hanoi – überall dampfende Straßenstände, und einer davon verkauft Xôi Xéo. Für die Hanoier ist es das Frühstück schlechthin, und ich kann’s total verstehen.
Goldgelber Klebreis, gegart mit Kurkuma und etwas Hühnerfett, dazu samtiges Mungbohnenpüree und eine großzügige Handvoll knuspriger Schalotten. Einfach? Ja. Aber genau diese Mischung macht’s: sättigend, tröstlich und gefährlich lecker.

Wo essen:
9. Bún Cá
Fisch-Nudelsuppe ist nicht nur eine Spezialität Hanois – du findest köstliche Varianten im ganzen Land, von Bún Cá Đà Nẵng über Bún Cá Nha Trang (meine Heimat!) bis hin zu Bún Cá Kiên Giang.
In Hanoi aber hat die Suppe ihren ganz eigenen Charakter: knusprig frittierte Süßwasserfischfilets, dazu würzige Dill-Fischbällchen, serviert in einer aromatischen Brühe aus Fischknochen und viel frischem Dill.
Mit Kräutern und weichen Reisnudeln vollendet, entsteht eine Schale, die tröstlich, aromatisch und unverwechselbar Hanoi ist.

Wo essen:
10. Cháo Sườn Sụn
In Hanoi wird Cháo Sườn Sụn (Reisbrei mit Schweinerippchen) ein bisschen anders zubereitet als im Rest des Landes.
Statt ganzer Reiskörner kommt hier Reismehl und Klebreismehl zum Einsatz – das Ergebnis ist eine unglaublich samtige, fast cremige Konsistenz, die an herzhaftes „Babyfood“ erinnert.
Täusch dich aber nicht vom milden Aussehen: jeder Löffel steckt voller Geschmack.
Die Magie liegt in der Mischung – cremiger Reisbrei, kräftige Brühe von Schweinerippchen, zartes Fleisch, würzige Schweineflocken und natürlich knusprige Dầu Cháo Quẩy (frittierte Brotsticks) zum Dippen.

Ich habe so schöne Erinnerungen daran, an kühlen Abenden in Hanoi eine dampfende Schale davon zu genießen – echtes Comfort Food, das dich von innen heraus wärmt.
Wo essen:
11. Bún Đậu Mắm Tôm
Bún Đậu Mắm Tôm gehört zu den Gerichten, die man in Hanoi einfach probieren muss. Auf den ersten Blick wirkt es simpel – Reisnudeln mit knusprigem Tofu – doch die eigentliche Hauptrolle spielt die kräftige, fermentierte Garnelenpaste.
Ihr intensiver, „funky“ Geschmack ist genau das, was dieses Gericht so unverwechselbar macht.
Falls dir Mắm Tôm allerdings zu abenteuerlich vorkommt: Kein Problem. Die meisten Lokale servieren auch eine mildere Fischsauce zum Dippen. So kannst du dich langsam herantasten – oder gleich voll einsteigen, wie es die Einheimischen tun.

Wo essen:
12. Bún Mọc
Wenn du nach einer echten Portion Wohlfühlküche aus Hanoi suchst, dann ist Bún Mọc genau das Richtige. Eine klare, aromatische Brühe, dazu weiche, federnde Schweinebällchen und feine Reisnudeln – simpel, aber voller Geschmack.
Außerhalb Vietnams ist eine gute Schüssel Bún Mọc gar nicht so leicht zu finden, ganz im Gegensatz zu Phở, Bánh Mì oder Bún Bò Huế. Darum: Wenn du in Hanoi bist, lass dir diese Spezialität auf keinen Fall entgehen. Sie ist schlicht, sättigend und einfach herzerwärmend.

Wo essen:
13. Cà Phê Trứng
Wenn es ein Getränk gibt, das pur nach Hanoi schmeckt, dann ist es Cà Phê Trứng – der berühmte vietnamesische Eierkaffee.
Erfunden vom legendären Herrn Giảng, begeistert er heute nicht nur in Vietnam, sondern auch Kaffeefans auf der ganzen Welt. Cremig, schaumig, einzigartig – einmal probiert, vergisst man ihn nie.

Und wenn du schon hier bist, bleib nicht nur bei der bekannten Cà Phê Sữa Đá (Eiskaffee mit gesüßter Kondensmilch). Probier auch Cà Phê Muối (Salzkaffee) und Cà Phê Dừa (Eiskaffee mit Kokos) – jede Tasse ist ein kleines Abenteuer für sich.
Als Mitbringsel, das wirklich nach Vietnam schmeckt, eignen sich vietnamesischer Kaffee und ein Phin-Filter perfekt. In meinem Blog findest du sogar einen Beitrag mit Tipps und Empfehlungen zu den besten Kaffeemarken.

Wo trinken:
Jeder hat seinen eigenen Geschmack, aber ich hoffe, dieser Guide macht dir die Planung deiner Hanoi-Foodtour ein Stück leichter. Speichere ihn dir am besten oder pinne ihn gleich – du wirst froh sein, wenn der Hunger kommt und du schnell die besten Tipps parat hast!
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